Begriffe
Was ist
Naturismus, und was ist
Nudismus oder FKK?
Hier muß zwischen den Begriffen unterschieden
werden, denn es gibt einen deutlichen qualitativen Unterschied:
Naturisten leben
nackt! Für diese Menschen ist das Nacktsein auch in der eigenen Wohnung üblich.
Für Nudisten hingegen ist es eher unüblich. Mit Nudismus ist das Nacktsein um
der Nacktheit willen gemeint. Ein Nudist hält sich seltens nackt in der eigenen
Wohnung auf. FKK (Freikörperkultur) ist im Prinzip Nudismus
mit einem starken Gemeinschaftsaspekt, der sich in verschiedenen FKK-Vereinen
niederschlägt, so z.B. dem Deutschen Verband für Freikörperkultur. Gerade im
englischsprachigen Raum werden Nudisten von
Naturisten auch darin unterschieden,
daß sich erstere hauptsächlich auf speziellen, abgegrenzten Arealen aufhalten,
während
Naturisten auch in der Natur (Wald, Baggerseen ...) anzutreffen seien.
Beim
Naturismus geht es um mehr als nur die
körperliche Nacktheit.
Naturisten glauben an die erzieherische und
harmonisierende Wirkung von Nacktheit (meist gepaart mit Körpererziehung) in der
freien Natur. Ziel ist das Leben in Harmonie mit den Erscheinungen der Natur. So
geht es dem
Naturisten darum, Wind, Regen, Schnee und Sonne auf der Haut zu
fühlen - was beim Nacktsein in der Wohnung nicht möglich ist. Häufig ist die
Körpererziehung im Hinblick auf einen schönen, ästhetischen und gesunden Körper
zu sehen. Der echte
Naturismus steht in deutlicher Distanz zu "Bierbäuchen in
FKK-Clubs". Viele
Naturisten ernähren sich gesund / vegetarisch, treiben
regelmäßig Sport, trinken wenig oder keinen Alkohol, tragen gesunde Kleidung
usw.
So ist
Naturismus als eine Lebenseinstellung zu
verstehen, der es um mehr als reine Nacktheit geht, und die aus der
Lebensreformbewegung entstanden ist. Nacktheit ist hier verbunden mit
Körpergefühl, Abhärtung und Ausbildung des Körpers und diesem nivellierenden
Aspekt: Nackt sind die Menschen äußerlich gleich und müssen sich durch z.B.
intellektuelle und ethische Leistungen unterscheiden - eine Herausforderung
jenseits von materiellen Statussymbolen.
Die Abkürzung "FKK" (für Freikörperkultur) wird
jeder Deutscher wohl kennen. Es ist wohl anzumerken, dass diese Abkürzung
bereits im immer häufigeren Maße für die Bezeichnung von nudistischen Stränden
und Camps auch außerhalb der deutschsprachigen Länder verwendet wird.
Was ist FKK?
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Die Freikörperkultur (FKK) ist eine Ideologie,
eine Lebensform zur Pflege des Körpers und der Seele in Harmonie mit
der Natur. Die wahren Anhänger der Freikörperkultur unterscheiden
sich von den schlichten Nackten. Die Freikörperkultur ist verbunden
mit Selbstachtung, der Respektierung Andersdenkender und der Umwelt.
Sie hat eine ausgleichende Wirkung auf den Menschen, indem sie ihn
von den Spannungen befreit, die durch Tabus verursacht sind, und
zeigt Wege zu einer einfachen, gesunden und menschlichen
Lebensweise. FKK hat überhaupt nichts zu tun mit Sexclubs und
ähnlichen Einrichtungen, die den Begriff FKK gerne und
fälschlicherweise mißbrauchen. Im Gegenteil. Unter FKKlern herrscht
ein breiter Konsens gegen öffentliche Sexualität. Schöne Körper
sehen natürlich auch Naturisten mit Freude, aber sexuelle
Begehrlichkeit erwächst auch hier aus guten menschlichen
Beziehungen. Die Achtung vor dem anderen Geschlecht ist eine
Selbstverständlichkeit, der Anblick textilfreier Zeitgenossen etwas
ganz Alltägliches.
Naturisten (FKKler) haben ein positives
Verhältnis zum Körper, akzeptieren sich selbst und andere wie sie
sind. Es ist nicht wichtig schön, groß oder jung bzw. gestylt zu
sein. Die Freikörperkultur legt Wert auf andere Dinge. Es wird
vorausgesetzt gewaschen und körperlich gepflegt zu sein. Das
Nacktsein findet meist an nicht einsehbaren einsamen Orten oder in
Gemeinschaft statt. Kein FKKler würde nackt durch die Straßen
laufen. Wenn es kühl wird, zieht sich sowieso jeder etwas an. Aber
Achtung, da die Freikörperkultur eine Lebenseinstellung ist, werden
Spanner und Exhibitionisten schnell erkannt und des Ortes verwiesen.
Alle anderen, die sich vielleicht zu Beginn nur nicht trauen sich
nackt zu zeigen (speziell Jugendliche), denen gönnt man die
notwendige Zeit und irgendwann fallen die Hüllen von selbst, da man
sich angezogen unwohl fühlt in der Gemeinschaft der Nacktheit.
Naturisten sind ganz einfach darauf aus, die
positiven Einflüsse der Natur auf sich wirken zu lassen. Nacktheit
heißt hier, sich frei und wohl zu fühlen, frei von jeglichen
Zwängen, die Sonne auf der Haut zu spüren, den zarten Hauch eines
lauen Lüftchens über den Körper gleiten zu lassen, mit dem Wasser
und seiner angenehmen Kraft zu spielen. Fkkler sind überzeugt, dass
es jeder einmal ausprobiert haben muß, um nur annähernd
nachvollziehen zu können, wie stark das Gefühl der Freiheit und des
Wohlbefindens ist. Das ist es wohl, was die Naturisten anders sein
läßt. Frei von Normen und Statussymbolen geben sich FKKler
ungezwungen. Sie selbst sehen sich tolerant, sportbegeistert,
gesundheitsbewußt, umweltorientiert, unkompliziert und körperbewußt.
Und es scheint zu stimmen. Selbst an gefüllten FKK-Stränden herrscht
angenehme Ruhe und Gelassenheit sowie Ordnung und Sauberkeit. Kein
lautes störendes Gezeter, kein liegengebliebener leerer
Getränkekarton am Abend. Dafür Aufgeschlossenheit, Fröhlichkeit und
freundlich lächelnde Gesichter.
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Echte Naturisten sind kinder- und familienfreundlich.
Sie tragen Verantwortung zum Schutz von Pflanzen und Tieren, sind
tolerant, hilfbereit und achten das Eigentum des Anderen. Die FKKler
sind ungezwungen, offen und kontaktfreudig, respektieren den
Einsamkeitswillen anderer selbst in der Masse. Manche Menschen würden
gern einmal einen FKK-Urlaub verbringen, trauen sich aber nicht, weil
sie nicht wissen was auf sie zukommt. Neben den bereits erwähnten
positiven und gegebenenfalls vorhandene Vorurteile abbauende Fakten sei
eine häufig anzutreffende Unsicherheit aus dem Weg geräumt. Unter
FKKlern herrschte ein freundliche, aber nicht erotische Atmosphäre.
Viele Männer fürchten die Peinlichkeit, vom Anblick nackter Frauen
sexuell erregt zu werden. Das passiert nicht. Das läßt das Feeling unter
FKKlern nicht aufkommen.
Naturisten haben nichts zu verbergen, begegnen
sich vollkommen natürlich, nehmen auf Jugendliche in der Pupertät
genauso selbstverständlich Rücksicht wie auf andere natürliche
Gegebenheiten. Meist sind es Freunde, Bekannte oder
Familienmitglieder, die den ersten FKK-Tag begleiten. Und so wächst
die Anhängerschaft schnell. Und über jene, die die Ideologie der
Freikörperkultur nicht verstehen oder tragen wollen und dem Areal
fern bleiben, freut sich jeder FKKler. Niemand versucht zu
argumentieren, zu überzeugen oder erklären. Jeder soll seine
Freizeit und den Urlaub so verbringen wie es ihm am angenehmsten
ist. Toleranz pur.
Und die, die sich der FKK-Gemeinde anschließen wollen, weil sie sich
wohl fühlen, die werden herzlich mit dem üblichen "Du" aufgenommen,
so, als wären sie schon immer dabei gewesen
FKK ist der Oberbegriff für Nacktbaden (auch Sonnenbad
und z.B. Sport am Strand), Nudismus und
Naturismus.
Dabei wäre Nudismus ein Teil
vom
Naturismus, und Nacktbaden ein Teil vom Nudismus.
Oder Mathematisch ausgedrückt:
Nacktbaden < Nudismus <
Naturismus
Nicht wie oft behauptet, es wäre mit FKK, Nacktbaden, Nudimus und
Naturismus
immer das Gleiche gemeint.
Der Nacktbader ist an See und Strand nackt,
geht vielleicht auch in die Sauna und in Schwimmbäder mit FKK-Zeiten. Sonst ist
er immer bekleidet anzutreffen (außer unter der Dusche).
Ein Nudist ist ein Mensch, der einfach nur
gerne nackt ist und deshalb, wann immer es sich einrichten lässt, auf die
Klamotten verzichtet. Fall er auch nackt spazieren geht trägt er dabei häufig
Turnschuhe. Es kann durchaus sein, dass er sich oft betrinkt, dass er raucht,
dass er gerne Tiere quält oder sein Altöl in den Gulli schüttet (was natürlich
hoffentlich nicht der Fall ist).
Ein
Naturist hält es mit der Nacktheit
ebenso wie der Nudist. Allerdings verzichtet er bei Spaziergängen auf Schuhe,
wenn es irgendwie möglich ist. Er sieht die Natur mit anderen Augen, die
Schönheit und Zerbrechlichkeit, und ist stets bedacht nichts zu zerstören, sie
nicht auszubeuten und nur das zu nehmen, was er zum Überleben braucht.
Er ist gesundheits- und körperbewusst, raucht nicht und betrinkt sich nicht,
würde niemals Tiere (oder Menschen) Quälen oder die Natur verschmutzen, soweit
er es vermeiden kann. Er lebt so naturnah, wie es ihm möglich ist.
Warum übt jemand die freie Körperkultur aus (als Alternative für "FKK machen")?
Weil sie oder er
- sich nackt wohler fühlt
- nahtlos braun werden möchte
- Klamotten außer zum Schutz für überflüssig hält
- Nacktheit als Lebenseinstellung sieht
- nackte Menschen netter findet als Bekleidete
- sich nicht wegen der eigenen Nacktheit schämt
Wie der nackte Mensch dabei aussieht ist völlig
unbedeutend
Ob schwabbelig oder straff, Bierbauch oder Waschbrett, Hängebusen oder straffe
Brust, schwarz oder weiß, muskulös oder dürr, körperbehindert oder unversehrt,
stark behaart oder leichter Flaum.
Das alles ist FKK!
Die INF
http://www.inf-fni.org/ definierte
Naturismus auf
ihrem 1974er Weltkongress so:
"...
Naturismus ist eine Lebensart in Harmonie mit der Natur.
Sie kommt zum Ausdruck in der gemeinschaftlichen Nacktheit, verbunden mit
Selbstachtung, sowie Respektierung der Andersdenkenden und der Umwelt.
Gemeinschaftliche Nacktheit ist ein essentielles Kennzeichen des
Naturismus, der
die Naturelemente Sonne, Luft und Wasser völlig auswertet. Der Naturismus stellt
das physische und psychische Gleichgewicht wieder her, indem er Erholung in
einer natürlichen Umgebung bringt, durch Bewegung und Respekt für die
Grundprinzipien von Gesundheits- und Ernährungslehre. Der Naturismus fördert
viele Aktivitäten, die die Kreativität entwickeln. Völlige Nacktheit ist der geeignetste 'Anzug', um eine Rückkehr zur Natur zu verwirklichen und ist mit
Sicherheit der sichtbarste Aspekt des Naturismus, auch wenn sie nicht der
einzige ist. Sie hat eine ausgleichende Wirkung auf Menschen, indem sie sie von
Spannungen befreit, die durch Tabus und Provokationen der heutigen Gesellschaft
verursacht sind, und den Weg zu einer einfacheren, gesunderen und menschlicheren
Lebensweise zeigt."
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