Aus Angst vor natürlichen Bedrohungen hat sich die Menschheit den goldenen Käfig der Zivilisation gebaut. Doch an vielen Stellen sind die Gitterstäbe zu eng geworden. Sie schützen uns zwar einigermaßen vor den Unbilden des Wetters, nehmen uns aber oftmals das Glück, den direkten Kontakt mit der Natur intensiv zu erleben. Naturisten genießen es, die positiven Einflüsse der Natur auf sich wirken zu lassen. Es wäre Unsinn, die Zivilisation zu verteufeln und aus den sozialen Bezügen der modernen Gesellschaft auszubrechen. Aber einige der vielfältigen Möglichkeiten naturverbundener Lebensweise kann sich jeder zunutze machen. Ein sehr schöner Weg zur Natürlichkeit ist der Naturismus entsprechend der obenstehenden Definition. Was macht den Naturismus aus? Das
positive Verhältnis zum Körper ist eine wesentliche Grundlage
des Naturismus. So wie Gott uns geschaffen hat, gibt es nichts an seinem
gelungenen Schöpferwerk zu verleugnen. Auch ohne Schutzkleidung
verkraftet unser Körper so manchen Windstoß oder Regenschauer -- ein
vernünftiges Maß an Abhärtung stärkt sogar die Gesundheit. Bei
geeignetem Wetter kann also getrost auf Kleidung verzichtet werden,
damit Luft und Wasser an den Körper kommen. Lediglich vor den Strahlen
der hoch stehenden Mittagssonne muss man sich schützen. Steht die Sonne
tiefer, kann man sie ohne Angst vor schädlichen UV-Anteilen genießen und
in ihrem Licht viele Sportarten treiben, die sich für textilfreie
Ausübung eignen. Auch jenseits der Grenzen der Naturistenreservate
ist es gut und richtig, den Kindern das freie Leben im Paradieskostüm zu
gönnen. Sie entwickeln dabei eine positive Beziehung zum Körper, die zur
Selbstbestimmung befähigt und auch gegen sexuelle Ausbeutung stark
macht. Die Argumente dafür sind nicht neu -- sie liefert z.B. der
dieser Artikel aus der Zeitschrift
ELTERN von
1967. Natürliche Ernährung war den Pionieren des Naturismus so wichtig, daß sie den Vegetarismus und den Verzicht auf Alkohol und Nikotin empfahlen. Man soll dies einfach nur als Denkanstoß, nicht als Ideologie sehen. Rücksichtnahme auf die Natur hat für Naturistinnen und Naturisten größte Bedeutung, denn sie wollen den Ast nicht absägen, auf dem sie sitzen. Unsere liebsten Plätze am Fluss oder Badesee wachsen uns ans Herz und wir setzen uns gerne dafür ein, dass sie in ihrer Ursprünglichkeit erhalten bleiben. Geselligkeit und gemeinsame Aktivitäten in Naturistengemeinschaften sind aufgrund der zahlreichen freien FKK-Möglichkeiten in Europa leider etwas ins Hintertreffen geraten. Vereinsleben ist heute außer Mode, aber es ist wünschenswert, dass sich dieser Trend wieder umkehrt. Naturistenurlaub in allen Teilen der Welt wird von der Reisebranche angeboten. Viele der Angebote entsprechen den Grundsätzen des sanften Tourismus und die angebotenen Freizeitprogramme sind meist musisch und naturverbunden ausgerichtet. Kein Anliegen des Naturismus ist das Verbreiten von Pin-up-Fotos. Naturisten wissen nämlich, wie unbekleidete Menschen aussehen. Die gigantische Welle "nackter Tatsachen", die über die Server des Internets schwappt, hat mit naturverbundener Lebensweise und Spaß am freien Körpergefühl rein gar nichts zu tun! Leider wird hierbei immer wieder der Begriff FKK missbraucht und mit diesen völlig unpassenden Inhalten in Zusammenhang gebracht.
Der deutsche FKK-Führer beschreibt die zahlreichen seriösen und für Familien geeigneten Möglichkeiten textilfreien Badens in Deutschland und darüberhinaus auch in über 20 interessanten Urlaubsländern. Jeder kann mitmachen, denn in Europa sind unzählige FKK-Möglichkeiten zu finden, genug für die schätzungsweise 100 Millionen am Naturismus interessierten Europäer. Es können auch gerne mehr werden ...... |